Mit über 75.000 Besuchern bei steigender Tendenz ist die Leipziger Messe PARTNER PFERD im mitteldeutschen Raum ein beliebtes Ziel für Pferdebegeisterte. Während bei vielen anderen Messen, so auch der Equitana, arabische Pferde von den Fans der Rasse regelmäßig vermisst werden, setzten sich Frank Püschel und Sandra Stamm auch in diesem Jahr mit großem privaten Aufwand dafür ein, das arabische Vollblut dem Publikum als Freizeitpferd näher zu bringen. Mit dabei sind immer die Reitmädchen ihres Reitsportvereins Brottewitz e.V.

Auch in diesem Jahr waren die beiden „Veteranen“-Stuten El Shabans Skabea (*1996 v. Ghorab a.d. Saklawiah bint Thumadera), Mahindra Pasha (*2001 v. Abbas Pasha I, a.d. Bint Bint Magdi) sowie ihre Söhne Asyut ibn Pasha (*2009 v. Ali Pasha, a.d. El Shabans Skabea) und Ayuf Pasha (*2012 v. Ali Pasha, a.d. Mahindra Pasha) mit insgesamt 12 Programmpunkten an vier Tagen im Aktionsring zu sehen.

Die Schwerpunkte der Themen lagen in diesem Jahr vor allem auf dem Distanzreiten und der Rassepräsentation.

Distanzsport bedeutet für die Truppe aus Brottewitz vor allem eins: wenig Schlaf + viel Pferd + gemeinsame Zeit mit Freunden + Natur pur + Muskelkater vom Feinsten + viel Lachen + viel Sonne am Himmel und im Herzen + viel Freude = traumhafte Wochenenden! Genau das wollen sie den Besuchern der Messe näherbringen, denn besonders das Distanzreiten sticht auf der Messe etwas hervor zwischen all den Themen zur Gelassenheitsprüfung, der richtigen Reitweise, den medizinischen Themen, dem Dressur- bzw. Springreiten. Zusammen mit dem Verein Deutscher Distanzreiter und -fahrer e.V. (VDD) und der Regionalgruppe Sachsen des VDD wurde dem Publikum das Distanzreiten als die Königsdisziplin des Vollblutarabers vorgestellt.

Angesichts der berechtigten Kritik an den zum Flachrennen mutierten Distanzritten in einigen internationalen Wettbewerben soll in Leipzig besonders die Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter betont werden, denn hierzulande sind die Distanzritte eben noch das, was sie sein sollten – ein Marathon für Pferd und Reiter, aber immer mit Blick auf die Gesundheit und die Kondition der Pferde.

So stellten Frank und Sandra mit den Mädchen einen Wettkampftag im Schaubild nach – die Reiterinnen mussten sich während des Rittes anhand der Karte orientieren, die Trosser versorgten Reiter und Pferd mit Wasser zum Trinken oder Kühlen. Im Vet-Check wurde die Stute El Shabans Skabea durch den „Tierarzt“ untersucht, abgehört und auf Lahmheiten kontrolliert. Auch über Streckenlängen und -beschaffenheiten wurde das Publikum informiert.

Dabei kommt Asyut Ibn Pasha inzwischen auf 1131 km Lebenskilometer in der Wertung, seine Reiterin Emelie Jeske (16) hat davon mit ihm 556 km gemeistert, Ayuf Pasha hat bisher mit seiner Reiterin Frieda Zupper (13) 766 km erreicht.

Die Vollblutaraber zeigten sich auf der Messe jedoch nicht nur als Marathon-Läufer, sondern bewiesen ebenfalls, dass Vollblutaraber schön sein und dabei Leistung erbringen können. Ganz traditionell wird die Rassepräsentation von Scheich Frank und den Bauchtänzerinnen angeführt und die beiden gelassenen Stuten waren dabei mit immer wechselnden Schmuckstücken von HA Arabians ausgestattet.

Die Jungs Asyut und Ayuf mussten in der Rassepräsentation zwar auf ihren Glitzer verzichten – trugen aber ihre arabischen Flaggen durch die „Arena“.

Für die jugendlichen Reiterinnen sind diese vier Tage mit viel Zeit und Arbeit verbunden. Sie sind jedoch sehr stolz, „ihre“ arabischen Pferde zeigen zu können, auch wenn im Ring nicht immer alles zu 100 Prozent klappt, denn es sind nun einmal Pferde und keine Maschinen und die Vorbereitung und Teilnahme von vier Pferden mit umfangreicher Ausrüstung verlangt allen viel Kraft ab.

Fragen der interessierten Zuschauer zum Distanzreiten sowie zu arabischen Vollblütern konnten am Messestand des Gestüts Sweet Arabians, beantwortet werden, das – orientalisch funkelnd mit arabischem Pferdeschmuck von HA Arabians viele Blicke und Besucher anzog. Auch die neben dem Stand untergebrachten Pferde hatten täglich viele Bewunderer. In netten Gesprächen am Stand konnten Reitbegeisterte zu den schönen sächsischen Distanzritten eingeladen werden, davon planen die Brottewitzer in diesem Jahr: Neu Lübteen (März), Schildbürger Distanz (Mai), Triebischtal Ritte (Juni), Elchdistanz (Juli) und den Ranchritt, Saxonia (August).

Text & Fotos: Sirid Hahn