Bonaparte AAAraber im Sport

Die Erfolgsdaten 2012


.10. Januar 2013 | Fotos: Schönbeck, Lafrentz, Ramos-Arzate, Creative Webstyle | Text: ks .

Auch das Sportjahr 2012 wartet mit einigen schönen Erfolgsbilanzen für arabische Pferde auf. Wir wollen jedoch auch in diesem Jahr nicht den obligaten Hinweis darauf vergessen, dass unsere folgende Auswertung auf Daten der FN basiert und keinen Anspruch auf Vollständigkeit und absolute Korrektheit erhebt …

Araber waren 2012 in allen Disziplinen des klassischen Turniersports mit Erfolg auf deutschen Turnierplätzen unterwegs. Für Dressur, Springen und Vielseitigkeit weist das FN-Jahrbuch jeweils mehr als 20 erfolgreiche Pferde arabischer Rassen aus; bei den Fahrpferden waren vier Araber erfolgreich und 12 Pferde arabischer Blutführung konnten bereits in Basis- und Aufbauprüfungen ihr sportliches Potenzial unter Beweis stellen.

Springen

Wenden wir uns zunächst der Disziplin zu, in der ein Araber mit Erfolgen in der Königsklasse aufwartet – und das übrigens schon seit ein paar Jahren. Der gekörte und auch in anderen Zuchten anerkannte Schimmel Bonaparte N AA v. Benedict N/Radautz (Z: Christian Thoroe) und sein Reiter Jörgen Köhlbrandt sprangen trotz – der Berufsausbildung des Reiters geschuldeten – sparsamen Einsatzes glatte 2.000 Euro zusammen, und das auch noch mitten im Land der „Pferde ohne Grenzen“. 2923 Ranglistenpunkte stehen für den Angloaraberhengst nun zu Buche und die satte Lebensgewinnsumme von 18.614 €. Das ist natürlich einsame Spitze unter den arabischen Pferden im Sport …

Bonaparte

Rang 2 belegt im Springen dieses Jahr ein Pony – und auch Jon M v. Jimmy/Don Pedro xx (Z: Franz-Gerhard Mühlenbeck) und seine Reiterin Svea-Malin Lienau sind mitten im Holsteiner Hochzuchtgebiet der Springpferde unterwegs. Wo immer die beiden antraten, räumten sie ganz schön ab – der inzwischen 17-jährige Vertreter der arabischen Rassen hat mittlerweile einen ganzen Schleifenkasten mit Erfolgen in Springen der Klassen A und L gefüllt.

Platz 3 im arabischen Springpferde-Ranking belegt die 15-jährige arabische Halbblüterin Santana v. Haiko/Salto II (Z: Karsten Andresen), mit der Besitzerin Kristina Carstensen – ebenfalls in Schleswig-Holstein – zahlreiche Erfolge in Springen der Klassen A und L erreichen konnte.

Vornehmlich in Hessen ersprang das vierterfolgreichste arabische Springpferd der Saison 2012 seine Erfolge: Der gekörte Ismahn AA v. Marek/Bouquet (Z: Thomas Wehner) und sein junger Reiter Jonathan Marquardt waren überaus vielseitig unterwegs – neben Springprüfungen bestritt der jetzt 8-jährige Hengst auch Busch- und sogar Dressurprüfungen mit Erfolg. Rang 5 bei den arabischen Springpferden ging an die ZSAA-gebrannte arabische Halbblüterin Finney’s First Love v. Best Before Midnight/Abdullah (Z: Dr. Eva Baunack), die mit Besitzerin Tabea Neugebauer in L- und M* platziert war.

Vielseitigkeit

Gar nicht so wenige „Doppelverdiener“ haben Erfolge in Springprüfungen ebenso wie in Vielseitigkeits- und Geländeprüfungen auf dem Konto. Al Ashar ox, Zenit AA und Ismahn AA zum Beispiel zählen in beiden Disziplinen zu den Top 20 der Araber. Fünf arabische Pferde konnten in der vergangenen Turniersaison jeweils mehr als 100 Euro in Gelände- und Vielseitigkeitsprüfungen gewinnen, allen voran wieder ein Angloaraber: Haskar del Chapulin, Sohn des polnischen Busch-Olympioniken Askar und selbst bereits als Sieger seiner HLP positiv aufgefallen, räumte mit über 400 Euro den Löwenanteil ab. Der jetzt 8-jährige Hengst aus der Zucht von Heliodoro Ramos-Arzate und seine Reiterin Sabine Deparade konnten im vergangenen Jahr neben einer ganzen Reihe weiterer Platzierungen ihre erste CIC*-Platzierung mit nach Hause nehmen.

Haskar

Auf den Fersen blieb dem Sieger ein Shagya-Araber: Banderas v. Puschkin R/Jeremias (Z: Doris Wehner) erzielte unter Monika Seufert Platzierungen in Dressur und Springen bis Klasse L und in Vielseitigkeits- und Geländeprüfungen der Klasse A.

Platz 3 im Ranking verdiente sich die Angloaraberstute Hera v. Heraldik xx/Bagdad ox (Z: Nortrud Röcker), die mit Besitzerin Kim-Shirin Westerich im Sattel in VA, VL und Geländepferdeprüfungen der Klasse L platziert war und so ihrem Vater ein hervorragendes Zeugnis ausstellte.

Monika Seufert hat mit ihrem eigenen Angloaraberhengst Zenit v. Le Tigre/Swazi xx (Z: Thomas Wehner) unter ZSAA-Flagge ein weiteres „Eisen im Feuer“ – die beiden belegen mit Platzierungen in L-Dressuren und A-Vielseitigkeiten Platz 4 des Rankings. Dicht auf den Fersen bleibt ihnen der erste Vollblutaraber in der Liste der Top-Pferde: Al Ashar v. Ashur/Mansul (Z: Helena Hecker). Isabel Mense, Ann-Christin Plöger, Heinrich Damian Brähler und Anne Werner ritten den jetzt 8-jährigen Schimmelhengst zu Platzierungen in Dressur und Springen bis Klasse L und zu je zwei Siegen in Stil-Geländeritten und Kombi-Prüfungen der Klasse A.

Sozusagen inkognito ist der VZAP-Körsieger von 2006 unterwegs. Gandalf VM v. Konvoi/Khaled el Assuad ox (Z: Melitta Burger) trägt nämlich einen Trakehnerbrand. Sportlich konnte der schwarze Beau seine Karriere erfolgreich fortsetzen – Martin Drescher ritt ihn im vergangenen Jahr zu Platzierungen in VL, CIC* und in Wiener Neustadt zu seiner ersten CIC**-Platzierung – und das gleich mit einer weißen Schleife für den 3. Platz.

Dressur

Sage und schreibe 18 Araber haben im vergangenen Turnierjahr mehr als 100 Euro in den Dressurvierecken deutscher Turnierplätze verdienen können. Als bester bzw. gewinnreichster Araber kristallisierte sich 2012 gar ein Vollblutaraber heraus: Der jetzt 10-jährige Gorbas Gagarin v. Davidoff/Gomel aus der Zucht und dem Besitz der ZG Dres.Stephan u.Wagner-Stephan sammelte unter Sophie Stephan Erfolge der Klassen L und M*. Allein drei goldene und vier silberne Schleifen konnte der Schimmelwallach seiner Sammlung in dieser Saison zufügen.

Dicht auf den Fersen blieb diesem Paar der arabische Halbblüter Espada v. Emetyt AA/Lorenz (Z: ZG Armin und Katrin Gantzckow), der mit Besitzerin Kathrin Grüner ebenfalls Platzierungen in L- und M*-Dressuren aufweist. Das Paar konnte Anfang Dezember (das zählt allerdings bereits für die Saison 2013) im bayerischen Kreuth gleich zwei Platzierungen in M**-Dressuren erreichen.

Platz 3 im Dressurranking 2012 ging an den „Vorjahressieger“, den Vollblutaraber El Samalon v. El Nabila B/Nadom (Z: Werner Scharf). Er erzielte mit seiner Reiterin Manja Höhne Siege und Platzierungen in L- und M*-Dressuren, darunter auch einen M-Sieg in der Aachener Soers.

An 4. Stelle rangiert der ZSAA-gebrannte Araber Olino v. Puschkin R/Zeptor (Z: Doris Wehner), mit dem Ismahn-Reiter Jonathan Marquardt eine ganze Reihe von Platzierungen in A- und L-Dressuren erreichen konnte. Rang 5 belegt der Partbred-Hengst Saaleprinz v. Saalekönig/Tipperary (Z: Frank Bartels), den Andreas Brandt erfolgreich in L- und M-Dressuren vorstellte.

madrass

Ein veritabler Blick in die Zukunft unter den Dressur-Arabern ist ein Pferd, das nach gewonnener Geldsumme zwar nicht ganz vorn mitspielt, sich aber in Sachen Ranglistenpunkte auf der Überholspur befindet: MS Madrass ox v. Kamerton/Pomerval (Bild oben, Z: Maria Sens) hat mit gerade mal 7 Jahren in der vergangenen Saison unter seiner Reiterin Susanne Giese bereits Gold- und Silberschleifen in Prüfungen der Klasse M* erreicht!

Fahren

Vier Araber haben im vergangenen Jahr Erfolge vor der Kutsche erzielen können – allen voran immer noch die Vollblutaraberin Darinka v. Baron of Tersk/Sawih Ibn Wisznu, mit der Züchter Ottokar Medler in Zweispännerprüfungen Kl. A von Erfolg zu Erfolg fährt. Ebenfalls über 100 Euro in Fahrprüfungen konnte Odin ox v. Festiwal/Pasatx (Z: Brigitte Pankoke) gewinnen – kein Wunder, hat er doch denselben Fahrer wie Darinka …

Basis- und Aufbauprüfungen

Der Araber gilt ja meist als spätreif und tut sich so schwer, in den klassischen Youngster-Prüfungen gegen reifere Warmblüter zu bestehen. Dennoch braucht den Araberfans um den Nachwuchs sicher nicht bang zu sein, denn immerhin 12 Araber mischten im vergangenen Jahr auch dort erfolgreich mit, drei von ihnen konnten gar Gewinnsummen von mehr als 100 Euro erzielen. An der Spitzenposition löste in diesem Jahr die Angloaraberstute Isabeau v. Marek/Bouquet ihren Vollbruder Ismahn ab, der im vergangenen Jahr die Spitzenposition einnahm. Monika Seufert ritt die Stute aus der Zucht von Thomas Wehner und dem Besitz von Doris Wehner zu Erfolgen in Nachwuchsprüfungen aller Disziplinen bis zur Klasse L!

Isabeau

Mit deutlichem Abstand dahin reihen sich die beiden ZSAA-gebrannten, stark vom Trakehner Blutanteil geprägten 6-jährigen Hengste B.B. King v. Best Before Midnight/Machandel (Z: Karin-Sabine Schmidt) und Genteel Affair v. Sweet Affair/Matcho AA (Z: ZG Engelhard und Treppke) ein. Ersterer war unter Wiebke Byl vornehmlich im Parcours und im Busch erfolgreich, zweiterer hat unter seiner Besitzerin Britta Cordes seine Erfolge im Dressurviereck erzielt.

Herzlichen Glückwunsch auch an dieser Stelle allen Züchtern, Besitzern und Reitern zu den schönen Erfolgen mit ihren Arabern im Turniersport!

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