Vom französischen Kavalleriepferd zum hich erfolgreichen Leistungsvererber
Der Gedanke, die Vorzüge der beiden vollblütigen Edelrassen zur Schaffung eines idealen Kavalleriepferdes zu kombinieren, wurde 1815 vom damaligen Direktor des staatlichen Hauptgestütes Pompadour durch Kreuzung von Araberhengsten mit Englischen Vollblutstuten in die Tat umgesetzt.
Der Ursprung dieser bisher in Deutschland zahlenmäßig nur schwach vertretenen Rasse bzw. Zuchtrichtung liegt also in Frankreich.
Einer der ersten anglo-arabischen Hengste in Deutschland war der ehemalige polnische Landbeschäler Ramzes (Rittersporn xx x Jordi ShA), der stark in der westfälischen und holsteinischen Reitpferdezucht eingesetzt wurde. (Foto: H. Gloy)
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten sich – besonders in den napoleonischen Kriegen – Pferde orientalischer Herkunft sowie Angehörige der “englischen Wettläufer- Rasse”, d.h. Englische Vollblüter, als besonders leistungsfähige Kavalleriepferde hervorgetan. Während die stark von Araber geprägten Orientalen sich vor allem durch Ausdauer, Mut und Anspruchslosigkeit auszeichneten, bewährten sich die Englischen Vollblüter beim Kavallerie-Einsatz als besonders schnell und leistungsbereit.
 Der polnische Anglo-Araberhengst Kurde (Koheilan I x Bafur xx) geb. 1935, wirkte sehr erfolgreich im Landgestüt Celle im Zuge der Umzüchtung des deutschen Warmblutes vom schweren Wirtschaftstyp zum modern geschnittenen Reitpferd. (Foto: H. Gloy) Nachdem M. de Bonneval, der Direktor des französischen Hauptgestütes Pompadour – später in größerem Maßstab sein Amtsnachfolger Eugéne Gayot – erfolgreich mit der neuen Zucht durch die Anpaarung von Araberhengsten und Englischen Vollblutstuten begonnen hatte, wurde 1823 das französische Stutbuch begründet.

Dieses erfasste Araber, Englisches Vollblut und deren Kreuzungsprodukte.

Beim französischen Anglo-Araber handelt es sich also um die älteste stutbuchmäßig erfasste Sportpferderasse Frankreichs.